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Magazine

14.10.2019

Der Staub am und im Instrument

Liebe Klavierliebhaberinnen und -liebhaber,

man kennt das: überall in den eigenen vier Wänden macht sich gerne einmal der Staub breit. In Ballungszentren ist dies weitaus stärker der Fall als in ländlichen Bereichen aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens und der aus Haushalten entstehenden Feinstaubbelastung. Während sich gerade im Winter der Staub in Räumen aufgrund der Heizungen entwickelt, findet der Feinstaub in den wärmeren Monaten über geöffnete Fenster den Weg in die heimischen Räume.

Gerade auf schwarz Hochglanz polierten Instrumenten sieht man dies deutlich: eine feine Staubschicht legt sich über den Polyester-Lack. Diesen kann man recht leicht mit einem weichen Tuch oder auch mit speziell im Klavierfachhandel zu erstehenden Pflegemitteln Herr werden, in dem man das Instrument von außen beständig reinigt. Und das sollte man in jedem Fall regelmäßig tun, da sich der Staub ansonsten leicht zu einer schwieriger zu entfernenden Schicht entwickelt, die schmierig und fettig ist. Da muss man dann wirklich mehr als nur den Staub abwischen, sondern muss richtig putzen. Dabei ist es wichtig, dass der empfindliche und hochglänzende Klarlack, der über dem schwarzen Polyesterlack aufgetragen ist, nicht beschädigt wird, ansonsten hat man bald schon einen wunderbaren Schlireneffekt, der sich ähnlich wie bei einem Autolack zeigt. Das ist schade, denn das kann man nicht so leicht rückgängig machen.

Aber wie sieht es mit dem Staub im Inneren des Instruments aus?

Schauen Sie da einmal genauer hin. Da verbirgt sich letztendlich fast genauso viel Staub wie auf dem Instrument. Nur dass man sich seiner seltener vergegenwärtigt, da die meisten Instrumente in den eigenen vier Wänden doch geschlossen – also mit geschlossenem Deckel – gespielt werden. Den Gussrahmen kann man noch recht leicht ebenfalls entstauben, auch mit einem weichen Tuch.

Aber wie sieht es mit dem Staub in der Mechanik, auf dem Resonanzboden aus?

Diesen kann man nicht gerade leicht selbst entfernen. Natürlich haben Klavierbauer dafür bestimmte Techniken und bestimmte Staubsauger, denn man will ja den Staub richtig entfernen, ohne dass die Besaitung bei Flügeln abgenommen werden muss. Darauf sollte man achten, man sollte dem Klaviertechniker sagen, dass er das Instrument jedes Mal, wenn er zum Stimmen kommt, darauf hinweisen, dass er doch bitte den Schmutz aus dem gesamten Instrument entfernt. Denn die Instrumente sind ja nicht hermetisch geschlossen, weniger als ein Pkw, dessen Türgummis immerhin den Staub draußen halten. Vielmehr sind überall kleine Lücken, letztendlich auch dafür gedacht, dass der Klang bei geschlossenem Instrument wirken kann. Entsprechend findet der Staub auch seinen Zugang ins Instrument – ständig.

Die Frage, die sich aber stellt: Wie kann man die Verstaubung im Instrument vermeiden?

Nun, natürlich gibt es für Flügel sogenannte Flügeldecken, die man über das Instrument wirft, wenn es nicht benutzt wird. Es sind die Decken, die das Instrument aber nicht nur vor Staub, sondern auch – da sie gefüttert sind – bei leichten Klimaveränderungen schützen. Aber das ist nicht gerade üblich in Privaträumen, da diese Decken nicht gerade schön aussehen, und zudem will man das Instrument ja jederzeit spielbar halten, ohne dass man sich jedes Mal die Mühe macht, die Flügeldecken abzuziehen. Es gibt allerdings auch solche Decken, die man bei Flügeln nur über den hinteren Bereich über das Instrument wirft. Das hilft schon einmal gegen den Staub auf Gussplatte und Resonanzboden. In jedem Fall sollte man aber den Tastaturdeckel bei nicht genutztem Instrument schließen, da der Staub hier ansonsten zwischen die Tasten der Klaviatur eindringt. Auch die Tastaturläufer helfen da schon.

Grundsätzlich sollten Sie sich im Klaren darüber sein, dass das Klavier oder der Flügel dem Staub ebenso ausgesetzt ist, wie andere Gegenstände im Haus – nur dass die Instrumente schwerer im Innern zu reinigen sind. Dem vorzubeugen, sollte man sich die Mühe machen, die Instrumente nach dem zu schließen und den Klaviertechniker auf die Reinigung aufmerksam zu machen. Denn das Ergebnis werden weniger später mögliche und weitaus aufwendigere Reparaturen und Reinigungen sein.

Carsten Dürer
- Chefredakteur PIANONews -

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