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Liebe Klavierfreundinnen und -freunde,

es ist sicherlich auch in 2021 ein anderer Jahresbeginn als wir alle es uns Ende vergangenen Jahres gewünscht hätte. Aber es gibt auch Positives: Das Klavier!

Vielleicht muss man es einmal deutlich machen, dass das Klavier und der Flügel die wohl ungewöhnlichsten Instrumente der Welt darstellen – vielleicht nur noch mit der Orgel zu vergleichen.

Natürlich vor allem, da man nur selten mit ihnen zu reisen vermag und sein eigenes Instrument niemals bei sich führt, was normalerweise für fast alle anderen Instrumentalisten gilt, die solistisch auftreten. Nein, das allein ist es nicht.

Vielmehr ist es das Zusammenwirken von handwerklicher Perfektion und dem Faktor, dass es sich bei diesen Instrumenten immer noch um kontrollierbare Schlaginstrumente handelt, was sie so besonders machen. Denn aufgrund der Klangvielfalt und -kraft ist es bemerkenswert, welche emotionalen Ebenen mit diesen Instrumenten ausgedrückt werden können, die sich dann auf den Zuhörer übertragen können. Da ist plötzlich nichts mehr spürbar von dem „Schlagwerkcharakter“ des Flügels.

Und genau darum geht es – dass die unglaubliche Präzision und handwerkliche Fertigkeit der Klavierbauer es zustande bringt, dass ein Klavier oder ein Flügel über die Regulierung, die Intonation und das Spielgefühl Klänge imstande ist zu erzeugen, die die Emotionen so anregen wie es beim Spielen eines guten Instruments gelingt.

Natürlich gibt es bei vielen von uns auch den Wunsch nach noch mehr, mehr emotionale Aussagekraft, die wir einfach nicht aus dem Instrument, was uns zur Verfügung steht herausholen können. Dann wird es Zeit für ein anderes Instrument oder aber ein intensives Gespräch mit dem Klaviertechniker. Denn letztendlich ist selten dort ein Limit erreicht, wenn das Instrument noch in einem ansonsten technisch guten Zustand ist. Ein guter Techniker ist in der Lage aus fast jedem Instrument noch „etwas herauszuholen“. Allerdings ist es auch absolut individuell wie Sie selbst sich am wohlsten am Instrument fühlen. Leichterer oder schwererer Anschlag, härtere oder weichere Intonation, all dies ist möglich – und zudem auch abhängig vom Standort des Instruments.

Also: Gerade jetzt ist die Zeit, sich noch intensiver mit diesen Fragen auseinanderzusetzen – oder einen individuell-privaten Termin mit dem Klavierhaus zu vereinbaren, dass Ihnen zu einem bestimmten Termin sicherlich die Türen aufschließt, um Ihnen dann die Möglichkeit zu geben, sich ganz intim und allein mit all den Instrumenten zu beschäftigen und Ihr Lieblingsinstrument zu finden.

Es ist Zeit, keine einfache, aber eine für die Liebe zum Klavier.

Carsten Dürer
- Chefredakteur PIANONews -