Ein Klavier für Ihre Musik.

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Magazine

31.01.2019

Fachchinesisch?

Liebe Klavierfreundinnen und -freunde,

oftmals fragt man sich bei der Durchsicht von Katalogen und Broschüren von Klavierherstellern, was da eigentlich geschrieben steht. Denn oftmals kennt man die Begriffe gar nicht, wenn man sich einfach nur als Klaviermusikliebhaber ein Instrument anschaffen und sich erkundigen will, was es denn alles auf dem Markt so gibt. Da ist die Rede von Dingen, von denen man nie im Leben gehört hat, wenn man sich nicht schon länger mit dem Thema Klavierbau beschäftigt.

Ein Beispiel? „Eine verbesserte Mensur und optimierte Komponenten bereichern den Klang.“ Was bedeutet das denn für den Kunden im Geschäft? Was ist denn eine Mensur bei einem Klavier? Und: Ist das wichtig?

Nun, oftmals ist es so wie auch bei Autokatalogen. Auch dort werden Dinge angepriesen, die man dann über eine Internet-Suchmaschine erst einmal nachschlagen muss. Oder wenn man einen Computer kauft, der soundso viel internen Speicher hat und eine Grafikkarte mit xxx Geschwindigkeit. Nur: Beim Auto oder beim Computer sind uns diese Dinge mittlerweile geläufig, so dass wir zumindest zu einem Teil begreifen, worum es da geht. Immerhin benutzen wir diese Dinge tagtäglich, sie sind zudem für viele lebenswichtig. Also muss man sich mit den Angaben der Hersteller zwangsläufig beschäftigen. Aber beim Klavier?

Auch wenn man als Klavierhersteller oder -händler gerne „betriebsblind“ wird, so darf man niemals vergessen, dass man mit einem hochemotionalen Produkt umgeht. Und zudem darf man auch nicht vergessen, dass heutzutage das Klavier eine Art von Luxusartikel geworden ist, den sich Menschen zusätzlich zu Automobil und Computer (und all den nicht erwähnten, aber für das tägliche Leben wichtigen) leisten möchten. Aber dann möchten sie nicht noch einmal lernen müssen, was sich in den Instrumenten befindet, was man gemacht hat, um sie gut klingen zu lassen usw.

Das Klavier muss für sich selbst sprechen, muss als Kulturgut angepriesen werden, nicht als technische Errungenschaft der Jahrhunderte. Vielleicht liegt es auch daran, dass heutzutage etliche Kunden dann doch eher zum Digital-Piano anstatt zum akustischen Instrument greifen, da sie bei den digitalen Instrumenten letztendlich leichter begreifen können, was sie da erwerben, sie können die rein technischen Dinge anhand von tabellarischen Produktinformationen ablesen und vergleichen.

Das Klavier aber muss man anfassen, anspielen, muss es klingen hören. Allein dann kann man eine Entscheidung treffen (und oftmals vollkommen unabhängig vom Preis). Das Fachchinesisch kann man in anderen Bereichen von notwendigen Verbrauchsgütern gelten lassen, nicht aber beim Klavier.

Carsten Dürer
- Chefredakteur PIANONews -

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